Kaffehaustradition in Kapfenberg
Wie alles begann...
Im Juli 2008 haben wir im ehemaligen Baumarkt Obi ein elegantes, sehr geschmackvolles Kaffeehaus eröffnet. Nach monatelangen Umbau seitens des Vermieters konnten wir im Juni die Räumlichkeiten übernehmen.
Wir wollten etwas Besonderes machen und haben uns bei der Planung sehr viel Zeit genommen. Mit Hilfe von Ernst Sommerauer, ein gebürtiger Kapfenberger von der Firma Aichinger (Verkaufstheke für Gebäck und Mehlspeisen), Martin Kremsner, der für unserer Lichtkonzept, die Reliefs an denWänden und für unser Logo verantwortlich war und der Tischlerei „Holzreif“ (Schwarzenbacher und Winkler) entstand ein gemütliches, elegantes Kaffeehaus. In den Jahren danach wurde unser Sitzgarten mit Glas überdacht und ein Jahr später die Glasseitenwände aufgestellt. Hierfür verantwortlich zeigte sich die junge Kapfenberger Schlosserei Treitler. Die Elektrofirma Stocker aus Mürzhofen war für die Lichtgestaltung und die Infrarotheizung im Wintergarten zuständig. So können unsere Gäste auch im Winter wenn es stürmt und schneit den Kaffee „im Freien“ genießen.
Auch nach über 10 Jahren versuchen wir immer wieder neue Akzente für das Wohlbefinden unserer Gäste zu setzen. Wie zum Beispiel im April dieses Jahres, als wir unseren Bereich zwischen Wintergarten und Kaffeehaus neu gestalteten


70 Jahre Cafe Lindthaler



Vor 70 Jahren, im Jahr 1948 Übernahm Karl Lindthaler mit seiner Gattin Hermengild eine Bäckerei Konditorei in der Kapfenberger Altstadt. Alles war in Aufbruchstimmung, der furchtbare Krieg war vorbei. Mit viel Arbeit und Einsatz wurde das Kaffeehaus in ganz Kapfenberg bekannt, vom Doktor bis zum Stahlarbeiter, Geschäftsleute und Hausfrauen, überhaupt Leute von jung bis alt, trafen sich im Café Lindthaler zum Tratschen, Feiern, Karten und Schach spielen. Alles war dabei.
Im April 1973 übernahm Sohn Bernd Lindthaler von seinem Vater das stadtbekannte, gut eingeführte Kaffeehaus. Es waren gute Jahre, das ganze Leben spielte sich auf dem Hauptplatz ab. Eine Vielzahl an Geschäften – Apotheke, Büchergeschäft, Fleischereien, Drogeriemarkt, kleine Boutiquen, Friseure, Gemischtwarenhandlung, Juweliere bis zu Banken, Schmied, Glasereien, Tischlerei, Bäckerei, Konditoreien und viele mehr – waren hier angesiedelt. Nicht zu vergessen die Schulen in der näheren Umgebung.
Mit der Zeit hat sich sehr viel verändert, durch den Umbau des Hauptplatzes und durch das Entstehen des ECE zogen viele Geschäfte weg. Familie Lindthaler versuchte in dieser schwierigen Zeit nach wie vor einen Treffpunkt für viele Gäste zu erhalten. Im Jahr 2003 als das Verkaufsgeschäft der Firma Hollik zusperrte, übernahmen wir deren Räumlichkeiten, das einen sehr großen Umbau des gesamten Kaffeehauses nach sich zog. Der Gastgarten wurde erneuert und vergrößert, die Räumlichkeiten wurden modern und neu eingerichtet. Zu dieser Zeit begann ich, Michaela Lindthaler, die Mehlspeisen überwiegend selbst zu backen, anfangs mit Hilfe einer motivierten Konditorin.
2008 ergab sich die Möglichkeit in Apfelmoar im ehemaligen „ObiBaumarkt“ Gebäude ein Kaffeehaus zu errichten. Dort entstand diese zeitlose Begegnungsstätte für unsere vielen Gäste.
2010 beschlossen wir schweren Herzens uns vom Traditionscafé am Kapfenberger Hauptplatz zu trennen. Ein ausschlaggebender Grund war die Pensionierung von meinem Gatten, Bernd.
Dass das Kaffeesieden in der Familie Lindthaler liegt, zeigt auch, dassder Bruder von Bernd, Gerd Michel eine Kaffeehauskette, ein gutgehendes Restaurant und ein Pub in Halifax, Nova Scotia in Kanada besaß (er genießt mittlerweile den wohlverdienten Ruhestand).
Ende Juni 2018 feiern Café Lindthaler und die Nachbar – Firmen das 10 – jährige Jubiläum. Alle Gäste, Freunde und Familie feiern mit.
Café Lindthaler ein Treffpunkt für Jung und Alt
In den Jahren in der Kapfenberger Altstadt war Café Lindthaler ein beliebter Treffpunkt für Schüler und Jugendliche, die ihre „Freistunden“ dort verbrachten – egal ob lernend, diskutierend oder auch nur chillend. Junge und ältere Männer, Geschäftsleute, Arbeiter und Boxer spielten Karten um die Ehre, harrten stundenlang bei einem Schachspiel aus oder spielten Hexenkessel um eine Runde Bacardi Cola. Damen trafen sich auf eine Tasse Kaffee, tauschten Kuchenrezepte aus oder sprachen über die Kinder, auch ab und zu über ihre Männer. Menschen aller Altersschichten und verschiedenster Berufsgruppen trafen sich hier. Es wurde diskutiert, gelacht, Fußball geschaut, die Winterolympiade verfolgt oder auch Musik gespielt. Es wurde gefeiert und auch getanzt bei vielen Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Freitagsflirt, eine Veranstaltung die Bernd mit den anderen Hauptplatzgastronomen ins Leben gerufen hat.
Heute, hier im Café Lindthaler in Apfelmoar, treffen sich Freunde auf ein gemütliches Frühstück. Familien feiern ihren Geburtstag bei Kaffee und Torte. Freundinnen begegnen sich auf ein Glas Sekt und ein Lachsbrötchen. Schüler tauschen „Lernhilfen“ aus. Kinder kaufen sich Donuts oder holen sich einen Lutscher. Männer im Ruhestand diskutieren über Politik. Andere wiederum treffen sich immer wieder zu Klassentreffen. Schulfreundinnen aus den 60er Jahren kommen monatlich zum Gedankenaustauch zusammen. Mitarbeiter aus dem gesamten Einkaufsmarkt sprechen über ihre Arbeit und legen ihre wohlverdiente Pause ein. Viele genießen einfach den Kaffee, strecken die Füße von sich um sich vom Einkauf zu erholen.
Viele Gäste kennen sich untereinander oder haben sich hier im Kaffeehaus kennen gelernt. Sie treffen sich immer wieder auf ein nettes Plauscherl, reden über ihre Kinder, tauschen Informationen über das Garteln aus und verbringen einige gemütliche Minuten oder auch Stunden.
Café Lindthaler ist ein Treffpunkt für jedermann, eine Gemeinschaft und fast schon wie eine Familie, ein Ort der Begegnung, ein Ort an dem man Freude mitteilen kann, ein Ort wo man auch manchmal Frust ablassen kann, ein Ort der Versöhnung, ein Ort wo man gerne zuhört, ein Ort wo wir uns um die Menschen bemühen und Ihnen ein Lächeln schenken, einfach ein Ort der Kommunikation.
Wie die alten Leute immer gesagt haben:
„Durch‘s red‘n kumman d‘Leit z‘samm“.



Familie


Michaela
Nach einigen Jahren arbeitete ich in verschiedenen Betrieben in Kapfenberg und Bruck, um meine Berufskenntnisse zu erweitern. Da ich mich damals beruflich verändern wollte, absolvierte ich die HAK als Externistin, die ich dann mit der Matura abschloss.
Im Jahr 2004 hatten wir einen großen Umbau im Kaffeehaus am Kapfenberger Hauptplatz. Durch die Übernahme der angrenzenden Verkaufsräumlichkeiten der Bäckerei Hollik hatte sich unsere Arbeit verändert. Wir boten verschiedenstes Gebäck an, von Kornspitz und Semmel von der Firma Haubis, über Bauernbrot vom Nachbarn Bäcker Hollik bis hin zu den verschiedenste Mehlspeisen. Ich hatte zu dieser Zeit eine hervorragende Konditorin, die mich einige Monate unterstützte und mir sehr viel beibrachte. Seit dieser Zeit backe ich viele unserer angebotenen Mehlspeisen selbst.
Im Jahr 2008 eröffneten wir unser „Café Lindthaler“ in Apfelmoar. Wir wollten etwas besonderes machen und haben uns bei der Planung sehr viel Zeit genommen. Mit Hilfe von Ernst Sommerauer, ein gebürtiger Kapfenberger von der Firma Aichinger (Verkaufstheke für Gebäck und Mehlspeisen), Martin Kremsner, der für unserer Lichtkonzept, die Reliefs an den Wänden und für unser Logo verantwortlich war und der Tischlerei „Holzreif“ (Schwarzenbacher und Winkler) entstand unser gemütliches, elegantes Kaffeehaus.
Mittlerweile sind 10 Jahre vergangen und wir haben viele wunderschöne Stunden aber auch sorgenvolle Tage (vor allem in den ersten Jahren) in diesem Ambiente erlebt. Wir haben viele neue Menschen kennen und schätzen gelernt. Viele Gäste, Freunde und auch Familienmitglieder besuchen uns hier. Jeder einzelne, der uns besucht, macht dieses Kaffeehaus, zu dem was es ist
Bernd
Ich bin schon in Pension, aber fühle mich noch nicht so alt. Ich bin mit Michaela seit fast 20 Jahren verheiratet und wir haben gemeinsam 3 großartige Kinder, wobei ich noch 2 erwachsene Söhne, David und Gerald habe. Ich unterstütze meine Frau In allen Bereichen. Ich bin jeden Tag im Café und arbeite hinter der Theke. Ich mache Kaffee, bediene Gäste, gehe einkaufen und koche für die gesamte Familie.
Ich bin in Rottenmann geboren, die ersten Kinderjahre habe ich in Graz verbracht und bin mit 6 Jahren nach Kapfenberg gekommen, wo meine Eltern eine Bäckerei und Konditorei am Hauptplatz eröffneten. Wir Kinder mussten auch schon früh im Geschäft mithelfen, wie Gebäck ausführen, Bleche putzen, Eis verkaufen und Bäckerei aufkehren. Mit 15 Jahren begann ich eine Lehre als Dreher und Maschinenschlosser bei der Andritzer Maschinenfabrik in Graz. Nach der Lehrzeit kehrte ich Kapfenberg den Rücken und ging nach Hamburg und heuert als Maschinist auf der „Polar Argentinier“ an. Ich war 3 Jahre auf der ganzen Welt unterwegs, habe viele Länder auf allen Kontinenten gesehen, von Japan, Brasilien, Südafrika und viele mehr. Es war eine wunderbare Zeit und auch Zeit wieder nach Hause zu gehen. 1973 habe ich dann das Kaffeehaus in Kapfenberg von meinen Eltern übernommen, welches ich auch bis zu meiner Pensionierung geführt habe. Die Arbeit hat mir sehr viel Freude gemacht, ich habe viele nette Menschen kennen gelernt und wir hatten immer viel Spaß.
Auch heute noch, freut es mich immer wieder Kontakt zu meinen Gästen zu haben. Es ist schön mit verschiedensten Menschen zu diskutieren, zu lachen und Meinungen austauschen.


Matthias
Ich bin der Älteste der Familie Lindthaler, ich meine natürlich von uns Kindern. Ich bin 26 Jahre alt, studiere in Leoben auf der Montanuniversität „Industriellen Umweltschutz und Verfahrenstechnik“. Viel Zeit verbringe ich mit meiner Arbeit bei der Firma THM-IT, bei der ich verschiedene Firmenkunden als EDV-Techniker betreue. Auch bin ich einige Zeit für unser Kaffeehaus im Einsatz. Ich betreue die Kassa, bin für die gröberen Arbeiten, wie z.B. Müll entsorgen, Lampen wechseln, Terrassenboden streichen zuständig. Mit 13 Jahren schnupperte ich das erste Mal so richtig Gastronomieluft im Café Lindthaler am Kapfenberger Hauptplatz. Bei den vielen Festen, wie Freitagsflirt, Music Nights war ich immer dabei. Es war eine lustige Zeit, die ich nie mehr missen möchte.
In meiner Freizeit bin ich mit meinen Freunden meist in Leoben oder in Graz unterwegs. Wir kennen uns alle aus der Schulzeit und machen auch lustige „Bildungs“ – Reisen. Letztes Jahr fuhren wir mit dem Flixbus 16 Stunden nach Amsterdam, dann nach Hamburg und mit dem Zug zurück nach Hause. Wegen meines großen organisatorischen Talentes bin ich meistens dafür zu ständig, dass alles wie geschmiert funktioniert.
Anna
ich bin die einzige Tochter des Hauses. Ich bin 24 Jahre alt und studiere an der KF Universität in Graz „Transkulturelle Kommunikation“ mit den Sprachen Englisch und Spanisch. Neben dem Studium verbringe ich auch viel Zeit mit meiner Arbeit, sowohl bei meiner Mama im Café als auch beim WSV Schladming. Dort bin ich nicht nur für die Mitgliederverwaltung zuständig, sondern helfe auch beim Organisationskomitee für das „Nightrace“ mit. Meine zweite Arbeitsstelle im Café meiner Mama ist sehr konträr zu meiner Arbeit für den WSV. Diese wunderschöne Arbeit in der Gastronomie wurde mir natürlich schon in die Wiege gelegt. Zu Beginn arbeitete ich schon am Kapfenberger Hauptplatz und seit nunmehr 10 Jahren hier. Meine Mama und ich sind ein eingeschossenes Team und ich genieße es sehr bei und mit ihr arbeiten zu können, da sie nicht nur als Mutter sondern auch als Chefin ein unheimlich toller Mensch ist und man alles von ihr haben kann. Ich liebe die Abwechslung, die ich bei meiner Arbeit erleben darf. Kein Tag bei uns im Café ist wie der Andere. Genauso wie meiner Mama ist es mir eine unglaubliche Ehre euch alle als unsere Gäste begrüßen zu dürfen.
Meine Freizeit verbringe ich meistens mit meinem Freund, Wolfgang. Mit ihm wohne ich unter der Woche in Graz gemeinsam in einer Wohnung. Vor drei Jahren haben wir uns bei unserer gemeinsamen Arbeit für das „Nighrace“ kennen und lieben gelernt und seit dem verbringen wir unser Leben miteinander.


Jakob
Ich bin der Jüngste im Familienbund und wie es immer so ist, haben die Jüngsten nichts zu lachen. Ich bin 18 Jahre und besuche die HTL in Leoben im Bereich Metallurgie und Umweltschutz und möchte in die Fußstapfen von Matthias treten, das heißt auf der Montanuniversität zu studieren. Seit meinen frühen Jugendjahren helfe ich im Café meiner Eltern mit. Angefangen habe ich mit Aschenbecher ausleeren, Gäste zu unterhalten, wobei Gespräche über Fußball zur Tagesordnung gehörten. Mittlerweile kann ich schon Kaffee machen. Aber die meiste Zeit verbringe ich in der Küche, beim Spiegeleier braten (wenn ich einmal arbeite…).
Fußball ist nach wie vor meine große Leidenschaft. Ich habe bis 16 Jahren in der U17 Kindberg/Mürzhofen gespielt. Da ich wegen der Schule keine Zeit mehr für den Verein hatte, habe ich meine Fußballschuhe an den Nagel gehängt. Jetzt spiele ich nur mehr mit meinen Freunden, wenn wir Zeit haben. Und das Wichtigste: Ich bin Fan vom SK Sturm Graz und Real Madrid.